Neuerscheinung: Handbuch Lifelong Learning

10.05.2013, Text: Bianca Friesenbichler, Redaktion/CONEDU
Springer Verlag veröffentlicht zum zweiten Mal ebenso umfangreiches wie hochpreisiges Handbuch zur internationalen LLL-Forschung.
Während Lebenslanges Lernen anfangs eine Philosophie war, die auf Visionen von lebenslangem Lernen hinsichtlich Glück und persönlicher Erfüllung basierte, wurde es bald auch in die bildungspolitische Rhetorik aufgenommen. Damit wurde es zu einem bildungspolitischen Konzept, einer Grundlage für Strategieentwicklungen und nationale Beschäftigungspläne. Als Konsequenz darauf wurden innerhalb der EU im Jahr 2007 alle Aus- und Weiterbildungsprogramme unter dem Titel Lifelong Learning subsumiert. Eine Geschichte, die nicht immer von Erfolg gezeichnet war: Viele Papiere und Strategien wurden entwickelt, aber wenige implementiert, so Arne Carlsen, Direktor des UNESCO Institute for Lifelong Learning, im Vorwort des kürzlich erschienenen Handbuchs Lifelong Learning.

Ziel: Forschungsorientiertes Wissen über Erwachsenenbildung und LLL bündeln
Es gibt weltweit aus Sicht von Carlsen wenig Forschungen und forschungsorientiertes Wissen über Erwachsenenbildung, über die Bedingungen für Lebenslanges Lernen sowie über Lerntheorien und Lernen am Arbeitsplatz. Wiewohl sich verschiedene internationale Kooperationen dem Wissensaustausch zu diesen Themen annehmen, fehlt es laut Carlsen an Studien zum "Return on Investment" von Erwachsenenlernen und andere Benefits von Lebenslangem Lernen. Das Handbuch bietet Beispiele und Reviews einer derartigen Forschung und versteht sich als Basis und Inspiration für die Bildungspolitik, ForscherInnen und PraktikerInnen.

Aufbau: Facetten des Lebenslangen Lernens
Das Buch gliedert sich in vier Teile. Im ersten Teil geht es um geschichtliche, philosophische und theoretische Themen im Kontext des lebenslanges Lernens sowie um Werte-Fragen. Diesem folgt ein Teil zur Strategieentwicklung in unterschiedlichen Ländern und zu bildungspolitischen Herausforderungen von Lebenslangem Lernen. Der dritte Teil setzt sich mit LLL-Programmen und -Praktiken auseinander, gefolgt von einer kritischen Bestandsaufnahme zum Konzept Lebenslanges Lernen.

Hochpreisiges, aber umfangreiches Sammelwerk
Die englischsprachige Publikation bietet in 55 Beiträgen auf insgesamt 1010 Seiten eine Zusammenschau internationaler Forschungen zu Lebenslangem Lernen, verfasst von den ForscherInnen selbst. Ob und inwiefern sich der Preis rechtfertigt, kann nur von Interessierten selber durch einen Blick in das Inhaltsverzeichnis oder die Voransicht der Artikel entschieden werden. Immerhin bietet der Verlag Vorwort und Inhaltsverzeichnis, die Abstracts zu den Artikeln und die jeweils ersten beiden Seiten zur Online-Voransicht an.

Aspin, David N./Chapman, Judith D./Evans, Karen; Bagnall, Richard G. (Hrsg.) (2012): Second International Handbook of Lifelong Learning (= Series: Springer International Handbooks of Education, Vol. 26). Heidelberg: Springer. 958 Seiten, 25 Abbildungen, EUR 548,90.
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