Erwachsenenbildung 2013 in den Fachmedien

03.01.2013, Text: Wilfried Hackl (seit 2016: Wilfried Frei), Redaktion/CONEDU
Fachzeitschriften bilden immer auch einen thematischen Spiegel der Zeit. Welche Themen kommen heuer auf Autorinnen und Leser zu?
Fachzeitschriften, die nicht nur aus Pressetexten und PR-Meldungen bestehen und sich den aufwendigen Luxus von mit ExpertInnen besetzten Redaktionen erlauben, leisten durch eine regelmäßige und fundierte Aufbereitung der Diskurse einen signifikanten Beitrag zur Entwicklung des Fachbereichs. Das gilt für die Erwachsenenbildung ebenso wie für andere Communities und Tätigkeitsfelder. Auf Höhe der Zeit zu sein und Erfahrungen zu reflektieren ist das eine, Themen von Morgen zu erkennen und Wissen dazu bereitzustellen das andere. Ein Blick in die Themenvorschau einiger Referenzmedien zeigt, was uns 2013 erwartet. Alle in der Folge angeführten Medien sind für aktive Einreichungen durch AutorInnen aus Wissenschaft und Praxis offen.

Erwachsenengerechte Didaktik
Ein gerade unter LeserInnen beliebtes Thema bilden immer wieder Fragen nach den wirksamen Formen von Lehre und Lernen und die Verbindung mit deren Inhalten. Sowohl die deutsche Zeitschrift für Weiterbildungsforschung REPORT als auch das österreichische Meb - Magazin erwachsenenbildung.at nehmen heuer eine Bestandsaufnahme der Didaktik vor, analysieren Lernbedingungen und zeigen methodische Ansätze auf. Die DIE-Zeitschrift für Erwachsenenbildung des Deutschen Instituts für Erwachsenenbildung (DIE) wird eine Ausgabe ganz dem/der Erwachsenen in der Erwachsenenbildung widmen. Übrigens: auch Reisen bildet, befindet ebenfalls das Medium des DIE.

Sozial wirksame Bildung
Unverkennbar wird sich im Europäischen Jahr der Bürgerinnen und Bürger 2013 vieles um die zivilgesellschaftliche Dimension der Bildung drehen. Schon am 1. Februar 2012 endet der Call for papers des Meb zur Gemeinwesenarbeit unter Bezug auf das Konzept von Community Education & Community Development. Auch die Zeitschrift Weiterbildung wird Fragen von Zivilgesellschaft ansprechen und eine Ausgabe zu "Social Entrepreneurship" herausbringen.

Bildungspolitik und Steuerung
In der ersten Ausgabe 2013 nimmt sich das Meb eines brisanten Themas an, bei dem die Kluft zwischen akademischer Analyse und praxisbezogener Reflexion weit auseinander zu klaffen scheint: der politischen Steuerung von Erwachsenenbildung unter dem Stichwort "Governance". Mit Spannung erwartet werden dürfen Stellungnahmen aus den KEBÖ-Verbänden zu dem Thema. Der REPORT wiederum nimmt sich für heuer die Finanzierung von Weiterbildung zum Gegenstand. Die Zeitschrift Weiterbildung weitet den Rahmen und will Weiterbildung in Europa analysieren. Nicht uninteressant in diesem Zusammenhang ist schließlich auch die Frage nach dem Gewicht von Diplomen, Zertifikaten und Titeln - die Education Permanente wird sie medial aufbereiten.

Dauerbrenner im Fokus
Manche Diskurse sind längt noch nicht abgearbeitet und bedürfen einer fortlaufenden Wiederaufnahme. Im heurigen Jahr erscheinen in diesem Sinne beispielsweise Ausgaben zu Weiterbildung und Geschlechterrollen, Grundbildung oder auch Kompetenzen - allesamt in der Zeitschrift Weiterbildung. Auch kann sich die Szene 2013 wieder nicht der Wirkung der neuen Medien entziehen. Sowohl das DIE als auch die Education Permanente werfen daher einen Blick auf die "Erwachsenenbildung 2.0". Die Prozessdimension des Lernens spricht die Education permanente mit einer Ausgabe zur Beratung an, gefolgt von einer Ausgabe über die "3. Lebensphase" im Zusammenhang mit Weiterbildung.

Forschung gewünscht
Kaum eine Publikation zur fortschreitenden Professionalisierung der Erwachsenenbildung kommt ohne die Formulierung von Forschungsdesiderata aus - die Liste der zu beforschenden Fragen ist lang. Nicht nur der REPORT als ausschließlich wissenschaftliches Medium nimmt sich dem an, auch alle anderen hier geführten Medien veröffentlichen laufende akademische Beiträge. Konkret wird die Zeitschrift Weiterbildung im anbrechenden Jahr eine ganze Nummer der Bildungsforschung widmen, der REPORT nimmt die neuere Netzwerkforschung in den Blick.

Fachmedien auch online verfügbar
Eine Reihe von Fachmedien prägt seit vielen Jahren des Fachdiskurs im deutschsprachigen Raum, wobei die überwiegende Mehrheit der Medien in Deutschland entsteht und veröffentlicht wird. War es vor wenigen Jahren noch eine überschaubare Zahl klassischer Printmedien, so finden wir heute schon eine ganze Reihe von neueren, wiederkehrend erscheinenden Onlinejournals oder auch Konvergenzprodukten, die sowohl auf Papier als auch im Internet verfügbar sind. Erfreulich für LeserInnen: Das Magazin erwachsenenbildung.at ist dank öffentlicher Förderung als Open-Access-Journal kostenfrei im Web verfügbar. Durch erfolgreiche Verhandlungen des DIE mit dem WBV-Verlag sind inzwischen auch dessen Weiterbildungszeitschriften schon zwei Jahre nach Erscheinen kostenlos im Internet zum Download erhältlich. Andere Medien bieten ein Download-Service nur für AbonnentInnen oder gegen Bezahlung. Wie auch immer der Bezug sich darstellt: Die Liste der Themen verspricht eine erhebliche Bandbreite an Stoff für LeserInnen.
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