Schweizer Weiterbildungsverband veröffentlicht Branchenerhebung
Mängel in der Markttransparenz
Die Anbieter-Statistik, welche auf den Zahlen von 2011 basiert, zeigt es deutlich: die befragten Institutionen beklagen die mangelnde Übersichtlichkeit des Marktes noch immer. Insbesondere Anbieteraus der Deutschschweiz sowie grössere Institutionen sind mit der aktuellen Marktransparenz noch nicht zufrieden. In der Umfrage wurden den Teilnehmenden denn auch Lösungsansätze zur Beurteilung vorgelegt. Am meisten Zustimmung fanden Qualitätslabels und die Regelung von Weiterbildungsabschlüssen als Mittel zur Steigerung der Transparenz. Vorschriften oder ein Monitoring durch den Staat fanden wenig Anklang.
Grösseres Marktvolumen, härtere Konkurrenzsituation
Viele Anbieter erwarten eine leichte oder mittlere Zunahme des Marktvolumens. Dazu tragen aus ihrer Sicht spezifische und modularisierte Lehrgänge für bestimmte Branchen bei. Die Nachfrage wird generell durch das wirtschaftliche Umfeld und das steigende Weiterbildungsbedürfnis der Arbeitnehmenden angekurbelt. Als zunehmend härter beurteilen die Befragten jedoch die Konkurrenzsituation. Nach ihrer Einschätzung werden nicht alle Anbieter im Markt überleben. Dazu kommt ein stärkerer Druck durch die Wirtschaft, welcher die Anbieter zwingt, ihre Angebote laufend der Nachfrage anzupassen. Parallel dazu müssen sie den steigenden Kosten- und Spardruck bewältigen. Generell haben mittlere und kleinere Institutionen den Eindruck, die grossen Anbieter würden den Markt dominieren - ein Eindruck, den die Grossen selbst jedoch nicht teilen.
Trends in der Weiterbildung
Viele Teilnehmende der Umfrage sind sich einig, dass Coaching und Beratung sowie Blended Learning und Social Media in den kommenden Jahren weiter an Bedeutung gewinnen werden. Bei den Angeboten werden international anerkannten Abschlüsse immer wichtiger, während Lehrgänge ohne offiziellen Abschluss künftig weniger gefragt sein werden. Weiterbildungen mit Praxisbezug und anerkannten Abschlüssen werden vermehrt verlangt, weil diese in der Arbeitswelt gefordert werden. Auch bei den Sprachen legen die Arbeitgeber immer mehr Wert auf international anerkannte Sprach-Diplome.
Schweizer Weiterbildungsmonitor
Die Mitgliederbefragung des Schweizer Erwachsenenbildungsverbandes ist ein jährlicher Branchenmonitor, wie ihn auch für Österreich viele wünschen würden. Hierzulange gib es außer der KEBÖ-Statistik über MitarbeiterInnen, Veranstaltungen und Teilnahmen keine vergleichbaren, fortlaufenden Untersuchungen. Die Statistik der Weiterbildungsanbieter 2011 deckt rund ein Drittel des Weiterbildungsmarktes in der Schweiz ab. An der Umfrage beteiligten sich 207 Anbieter. Sie beantworteten Fragen zum Weiterbildungsmarkt, der Weiterbildungspolitik, zu Tendenzen bei den Angeboten, der Marktentwicklung sowie zur Finanzierung und zu den Kursleitenden.
(Quelle: Pressemitteilung der SVEB, red.bearb. u. erg.)