Google startete Alphabetisierungsprojekt

10.07.2012, Text: Claudia Tillinger, Online-Redaktion
Einfach informieren über Alphabetisierung und Bildung dank Google? Ja, aber mit Einschränkungen, sagt Expertin.
Seit neuestem kann Google nicht nur als Suchmaschine verwendet werden, sondern auch als Plattform um sich über Alphabetisierung zu informieren und einschlägige Projekte zu finden.

Google und UNESCO werden ein Team
Auf einer eigenen Plattform stellt Google gemeinsam mit dem UNESCO-Institut für Lebenslanges Lernen eine Reihe von Materialien sowie gesammelte Links für Lehrende, Alphabetisierungsverbände und Personen, die sich für Lesen und Bildung interessieren zur Verfügung.

Bücher, Artikel, Videos & Co
Anstelle aufwändiger Recherchen findet man auf der Plattform gesammelte Links zu Themen wie z.B. „Lesen lernen“, „Erwachsenenalphabetisierung“ und „Alphabetisierung und Technologie“. Dabei kann man auswählen, ob man nun nach Büchern, wissenschaftlichen Artikeln, Videos oder Blogs sucht. Ist das gesuchte Thema nicht dabei, muss man allerdings trotzdem eine übliche freie Google-Recherche durchführen. Zu beachten ist  hierbei, dass ein Großteil der gefundenen Literatur in Englisch verfasst ist. Außerdem führen viele Links zu Projekten und nicht zu weiterführender Literatur.

Innovative Projekte einfach auf der Weltkarte finden und eigene bekannt machen
Ein Highlight der Plattform ist die Bildungsweltkarte, mittels der man auf der ganzen Welt nach innovativen pädagogischen Projekten suchen kann. Neben der Website für das jeweilige Projekt kann in manchen Fällen auch eine kurze Projektbeschreibung gelesen werden. Aber auf der Weltkarte lassen sich nicht nur Projekte recherchieren. Obwohl das Hauptaugenmerk auf der Projektsuche liegt, ist es Institutionen bzw. MitarbeiterInnen von Bildungsprojekten möglich, Ihre Aktivitäten im Menüpunkt „Feedback“ auf der Weltkarte einzutragen. Dieses Bekanntmachen empfiehlt sich vor allem für deutschsprachige bzw. österreichische Projekte, da diese bis jetzt nur vereinzelt auf der Weltkarte zu finden sind.

Grundstein gelegt, weitere Arbeit am Alphabetisierungsprojekt vonnöten
"Obwohl grundsätzlich eine begrüßenswerte Initiative, ist das Google-Projekt derzeit sehr rudimentär und birgt in dieser Unvollständigkeit die Gefahr der irreführenden Information, sodass ich es - noch - nicht als Informationsseite empfehlen kann“, so Alphabetisierungxexpertin Birgit Aschemann vom Frauenservice Graz. Im Netzwerk MIKA - Migration-Kompetenz-Alphabetisierung ist sie für Forschungsagenden zuständig und hat sich ein wenig umgehört, was denn die KollegInnen im Netzwerk vom Google Alphabetisierungsprojekt hielten . Resümme: es muss noch viel getan werden, damit die Plattform für ExpertInnen und Betroffene sowie Interessierte gleichermaßen genützt werden kann.