New Skills: BFI vermittelt neue Kompetenzen für neue Beschäftigungen

09.05.2012, Text: Michaela Schneider, BFI Österreich
Der Arbeitsmarkt steht vor neuen Herausforderungen. Das BFI begegnet dem Schulungsbedarf von morgen mit innovativen Qualifikationen.
Europäische Beschäftigungsstrategie und österreichische Maßnahmen
Auf Initiative der Europäischen Kommission sind die EU-Mitgliedsstaaten seit 2007 bestrebt, künftige sektorale Kompetenzbedarfe zu identifizieren und daraus Anforderungen an Aus- und Weiterbildungen abzuleiten. In Österreich richtete das Arbeitsmarktservice (AMS) zu diesem Zweck 2009 das sog. Standing Committee on New Skills ein, in dem das BFI Österreich vertreten ist. Aus Branchenfachleuten zusammengesetzte SpezialistInnengruppen sollten, unterstützt von Arbeitsmarkt- und WeiterbildungsexpertInnen, kurz- bis mittelfristige Qualifizierungserfordernisse formulieren. Auch BFI-Produktverantwortliche arbeiteten in diesen Teams mit und brachten ihre langjährigen Erfahrungen ein. Die Befunde der Arbeitsgruppen bildeten die Grundlage für die Entwicklung neuer Bildungsangebote, von denen ArbeitnehmerInnen und Arbeitssuchende ebenso profitieren sollen wie Betriebe.

Berufe mit Zukunft
Oberstes Ziel ist es, durch bedarfsorientierte, vorausschauende Qualifizierungsprogramme die Wettbewerbsfähigkeit und Technologieführerschaft heimischer Unternehmen zu fördern und Arbeitsplätze zu sichern. Potenzial für künftig gefragte Berufe machten die Fachleute in folgenden Clustern aus:
  • Maschinen, Kfz, Metall
  • Chemie, Kunststoff, neue Materialien
  • Büro und Verwaltung
  • Tourismus und Wellness
  • Bau und Bauökologie
  • Handel
  • Elektrotechnik, Elektronik, Telekommunikation
  • Gesundheit und Pflege
  • Energie und Umwelttechnik


Gelungene Umsetzung: Das Beispiel Kunststofftechnik
Als Pionier unter den Erwachsenenbildungseinrichtungen machte sich das BFI Niederösterreich schon früh an die Entwicklung und Umsetzung solch zukunftsträchtiger Bildungswege. Am 17. und 18. April 2012 legten die ersten sieben TeilnehmerInnen der Ausbildung zum Kunststofftechniker/zur Kunststofftechnikerin, darunter fünf Frauen, im Josef-Hesoun-Ausbildungszentrum in Wiener Neustadt ihre Lehrabschlussprüfung ab. Der vom AMS Niederösterreich mitgetragene Pilotlehrgang war im Oktober 2010 gestartet. Die Jobaussichten für AbsolventInnen sind gut, wie Peter M. Beierl, Geschäftsführer am BFI Niederösterreich, weiß: "Seitens der Betriebe ist ein steigender Arbeitskräftebedarf in dieser Wirtschaftssparte in Niederösterreich gegeben."


Jetzt auch modular!
Seit Oktober 2011 wird die Ausbildung in modularer Form angeboten. "Die TeilnehmerInnen werden in einer qualitativ hochwertigen Fachausbildung mit flexiblen Einstiegsmöglichkeiten praxisorientiert auf die Anforderungen in der Wirtschaft vorbereitet", erläutert Geschäftsführer Michael Jonach vom BFI-Niederösterreich. Und Peter Bernert, Leiter des Josef-Hesoun-Ausbildungszentrums, fügt stolz hinzu: "Das BFI Niederösterreich ist eines von nur drei Prüfungszentren in ganz Österreich, das über die für Ausbildung und Prüfung erforderlichen Anlagen und Geräte wie beispielsweise einen Kunststoffextruder und eine Spritzgussanlage verfügt." Derzeit absolvieren 20 TeilnehmerInnen, davon 11 Frauen, den Kunststofftechnik-Lehrgang in Wiener Neustadt.


Was tun KunststofftechnikerInnen eigentlich?
Der Aufgabenbereich von KunststofftechnikerInnen ist sehr vielfältig. Sie sind für den gesamten Fertigungsablauf in der Kunststoffwarenproduktion zuständig, planen und kontrollieren die Produktionsabläufe, überwachen die Qualitätssicherung und sind für die Wartung und Instandhaltung der Anlagen und Gerätschaften verantwortlich. Neben Fachwissen und -kenntnissen sind auch Sozialkompetenzen wie Teamfähigkeit ein Muss.


Die neuen Qualifizierungsangebote stehen bereit
Die vom AMS für das Programm New Skills zugesagten Mittel sind in den Bundesländern keineswegs ausgeschöpft, weitere Vergaberunden werden folgen. Zudem besteht für Unternehmen die Möglichkeit, unter bestimmten Voraussetzungen Förderungen für die Qualifizierung ihrer Beschäftigten zu erhalten. Dafür bieten sich zukunftsweisende Aus- und Weiterbildungen geradezu an. Die Berufsförderungsinstitute mit ihren über fünfzig Jahren an Know-how in der Konzeption und Umsetzung innovativer, praxisnaher Kurse haben die neuen Qualifizierungsangebote bereits in ihre Bildungskataloge aufgenommen. Ab sofort sind sie auch für Arbeitsmarkt- und Firmenschulungen abrufbar.
Weitere Informationen