Bibliotheken bewegen

02.05.2012, Text: Bianca Friesenbichler, Redaktion/CONEDU
Bibliothekstrends und Zukunftskonzepte sind Gegenstand des internat. Bibliothekskongresses von 30. Mai bis 1. Juni.
Klassische Bibliotheksthemen wie Leseförderung und Bibliotheksentwicklung werden im Rahmen eines internationalen Bibliothekskongresses aus neuen Perspektiven beleuchtet. Der vom Büchereiverband Österreichs (BVÖ) und der Vereinigung Österreichischer Bibliothekarinnen und Bibliothekare (VÖB) veranstaltete Kongress fokussiert auf aktuelle Bildungstrends und den Wandel der Informationslandschaft. Er findet von 30. Mai bis 1. Juni 2012 im Congress Center Villach statt. Anmeldeschluss ist am 11. Mai.

Bibliotheken gleichzeitig als Subjekt und Objekt von Veränderungen begreifen
Gerald Leitner, Geschäftsführer des BVÖ und damit inhaltlich und organisatorisch Verantwortlicher für den Kongress hat folgende Ziele gesetzt: "Der Kongress soll der Öffentlichkeit aufzeigen, dass Bibliotheken ein wichtiger Bestandteil der Gesellschaft sind zur Lösung anstehender Probleme im Bildungs- und Kulturbereich." Er nennt Leseförderung, Integration und Weiterbildung als zentrale Aufgaben von Bibliotheken. "Momentan stehen Bibliotheken an einem Scheidepunkt: Der Medienmarkt verändert sich. Darauf müssen Bibliotheken reagieren. Wir wollen sie bewegen, sich auf diese Transformationsprozesse einzustellen." Ziel sei daher aufzuzeigen, dass die Bibliotheken nicht nur Objekt der Entwicklung sind, sondern auch Subjekt, das die Veränderungen aktiv mitgestalten kann. Dazu solle der Kongress ermutigen.

Prozess der Innovation in Bibliotheken beschleunigen
Am Programm steht unter anderem eine Podiumsdiskussion mit KultursprecherInnen aller Parlamentsfraktionen. Damit hofft der Veranstalter, das Thema Bibliotheken einem öffentlichen Bewusstsein zugänglich zu machen, d.h., klarzumachen, dass man gerade in der jetzigen Zeit auf Bibliotheken setzen müsse. Und schließlich verfolgt Leitner ein längerfristiges Ziel mit diesem Kongress: "Ziel ist, den Prozess der Innovation in Bibliotheken zu beschleunigen und eine positive Aufbruchsstimmung zu vermitteln."

Öffentliche Bibliotheken in Österreich: Eine Standortbestimmung
Nach einer Festrede von Rüdiger Wischenbart wird Gerald Leitner am zweiten Veranstaltungstag eine Standortbestimmung der Öffentlichen Bibliotheken in Österreich vornehmen. Er stellt darin die Situation der öffentlichen Bibliotheken angesichts der Veränderungen am Informations- und Medienmarkt dar und fragt: "Wie sind die Bibliotheken Österreichs für ihre veränderten Aufgaben gerüstet? Was werden sie für die Bewältigung dieser Aufgaben benötigen?"

Masterplan zur bundesweiten Entwicklung Öffentlicher Bibliotheken
Vor rund einem Jahr, im März 2011 wurde vom österreichischen Parlament ein Masterplan zur bundesweiten Entwicklung Öffentlicher Bibliotheken kreiert. Dieser Plan soll die Strukturen des Öffentlichen Büchereiwesens analysieren, die Aufgaben von Bibliotheken definieren sowie Strategien und Empfehlungen für die Entwicklung formulieren. Erste Vorarbeiten dazu sind bereits erfolgt und werden im Rahmen des Kongresses präsentiert und diskutiert.

Weitere Programmpunkte
Den Nachmittag des zweiten Veranstaltungstages füllen verschiedene Workshops zu den Themenkreisen: Zum Lesen bewegen, Social Media für Bibliotheken, Bibliotheken in Bewegung und E-Books für Bibliotheken. Am dritten Veranstaltungstag findet die 36. Generalversammlung des BVÖ statt. Parallel dazu gibt es Vorträge zu den Themen Wissenschaftliche Bibliotheken und Schulbibliotheken. Als Rahmenprogramm werden Bibliotheksbesichtigungen in Form zweier Besichtigungsfahrten organisiert.
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