Neue Lernformate für Erwachsene und Kinder

25.10.2011, Text: Michaela Habetseder, Salzburger Bildungswerk/Ring ÖBW
Kinder spielen - Erwachsene kochen: Im Tiroler Gemeindekatalog findet man interessante Angebote zum Schwerpunkt "Lebensmittel - Mittel zum Leben".
Was steckt denn in den alltäglichen Dingen des Lebens? In Tirol beantwortet man diese Frage zum Beispiel (etwas untypisch) mit einer Spielaktion für Kinder und einem Kochkurs mit Abendessen für Erwachsene. Der theoretische Hintergrund: der Tiroler Aktivitätenplan im Rahmen des Global Marshall Planes.

Forschende Kinder …
Frau Professor Globalix sucht Hilfe beim Forschen: Sie verteilt die kniffligsten Forschungsaufträge an die Kinder. Und dann geht's los! Um zu allen Lösungen zu kommen, erforschen die Kinder zum Beispiel im Kaufladen, wer denn wirklich an der Schokolade wieviel verdient und brutzeln im Labor den coolsten Kaviar. Auf Dreirädern werden dann die Runden gedreht - so lange, bis die Distanz, die eine Tomate aus Spanien bis in unsere Gemüseregale zurücklegt, überwunden ist.

Kochende und genießende Erwachsene …
Der Tiroler Wok: Interessierte Erwachsene werden unter diesem Motto zu einem besonderen Kochkurs mit gemeinsamem Essen eingeladen. Von der Tischdekoration über das Geschirr bis zu den Lebensmitteln beschäftigen sich die TeilnehmerInnen mit den Zusammenhängen und Konsequenzen der eigenen Konsumgewohnheiten und zeigen Alternativen auf.

Zielsetzungen der Angebote
Der bewusste Umgang mit Dingen des täglichen Lebens und das Sichtbarmachen globaler Zusammenhänge sind die Zielsetzungen dieser vom Tiroler Bildungsforum entwickelten Angebote.

Kinder machen sich durch spielerisches Erleben, einen forschenden Zugang und handwerkliches Erproben bewusst, welche Dinge des täglichen Lebens sie konsumieren, wo und wie diese angebaut oder hergestellt werden. Als erste Handlungsoption bietet die Spielaktion den Kindern Anreize, die Eltern nach dem Thema zu befragen und gewohnte Muster von zu Hause zu hinterfragen. Dadurch wird eine Auseinandersetzung mit dem Thema in der Familie vorbereitet und zusätzliches Interesse am Abendangebot für Erwachsene geschaffen.

Die Erwachsenen versuchen die Verantwortlichen kulinarisch zu erreichen, indem sie im Rahmen eines etwas anderen Kochkurses Zusammenhänge und Konsequenzen unserer Konsumgewohnheiten aufzeigen. Es wird der Frage nachgegangen, ob stilvolles Essen, und hier ist nicht nur der Lebensmitteleinkauf, sondern auch Tischdekoration etc. gemeint, eine Klimasünde sein muss. Die TeilnehmerInnen sollen einen kritischeren Blick bezüglich verschiedener Anschaffungen bekommen und "Rezepte zur nachhaltigen Gastfreundschaft" mit nach Hause nehmen.

Bezug zu den Inhalten des Global Marshall Plans
Eine ökosoziale Marktwirtschaft verlangt nach einem Lebensstil, der die Umwelt nicht langfristig schädigt. Ernährung, Kleidung oder Dinge der Freizeitgestaltung stellen einen Teil des täglichen Konsums dar und bieten auch zahlreiche Ansatzpunkte für einen fairen Umgang mit den uns zur Verfügung stehenden Ressourcen (vgl. ökologischer Fußabdruck). Bei den Veranstaltungen wird insbesondere die Erhaltung der natürlichen Umwelt durch ökologisch, ökonomisch und sozial nachhaltiges Handeln thematisiert. Ein Ziel des Global Marshall Plans ist es, die Bevölkerung auf lokaler Ebene zum nachhaltigen Handeln zu bewegen. Dies versuchen wir insbesondere durch ein generationenumfassendes Angebot zu gewährleisten: die Anregung zum Dialog in der Familie, das Hinterfragen bestehender Gewohnheiten speziell durch Kinder.

Bis Herbst 2012 können diese Veranstaltungen noch über das Tiroler Bildungsforum gebucht werden.
Weitere Informationen: