Projekt LIMA: Selbstständigkeit im Alter erhalten

10.08.2011, Text: Bianca Friesenbichler, Redaktion/CONEDU
Das Trainingsprogramm LIMA für ältere Menschen kombiniert Gedächtnistraining, Bewegungstraining, Kompetenztraining und Lebensfragen.
"Lebensqualität im Alter" verbirgt sich hinter dem Kürzel LIMA - ein Trainingsprogramm zur SeniorInnenbildung, das vom Katholischen Bildungswerk Wien betrieben wird.

Selbstständigkeit im Alter erhalten
LIMA versteht sich als niederschwelliges Bildungsangebot für SeniorInnen. Es umfasst die Bereiche Gedächtnistraining, Bewegungstraining, Kompetenztraining und Sinn- und Lebensfragen und kombiniert sie miteinander. Ziel von LIMA ist es, die Selbstständigkeit im Alter so lange als möglich zu erhalten. Die Trainingsgruppen finden im Frühjahr und Herbst meist wöchentlich in insgesamt 10 Einheiten statt. Es gibt auch Gruppen, die sich das ganze Jahr über kontinuierlich treffen. Die Trainingseinheiten dauern zwischen eineinhalb und zwei Stunden. Jede Einheit beinhaltet sowohl Bewegungs- als auch Gedächtnistraining. Darüber hinaus bieten die Einheiten die Möglichkeit,  alltagsbezogene Fähigkeiten zu trainieren und Sinn- und Lebensfragen zu diskutieren.

Voneinander und miteinander lernen und tanzen
Die Trainingseinheiten haben sg. "Stundenthemen" zur Basis, die Bedürfnisse, Wünsche und Interessen der Gruppe berücksichtigen. Wie aus Unterlagen der Projektbetreiberinnen hervorgeht, haben alle TeilnehmerInnen einen großen Schatz an Lebenserfahrung, den sie einbringen - sie lernen miteinander und voneinander. Ein beliebtes Element der Gruppenstunden sei das Tanzen. Die Freude an Musik, Rhythmus und Gemeinschaft löse Verspannungen und ermögliche oft Bewegungen, zu denen die TeilnehmerInnen im Alltag nicht (mehr) imstande seien. Das bringe Selbstsicherheit und Lebensfreude. Und das Merken der Bewegungsabläufe sei Gedächtnistraining pur.

Biografiearbeit in der LIMA-Trainingsgruppe
Der Wunsch, sich mit der eigenen Lebensgeschichte auseinanderzusetzen, sei bei den TeilnehmerInnen groß. Daher bietet LIMA die Möglichkeit, in den Trainingsgruppen auch biografisch zu arbeiten. LIMA-TrainerInnen, die Biografiearbeit in ihren Gruppen anbieten wollen, müssen davor eine dreitägige Weiterbildung absolvieren. Fast in jeder Einheit tauchen ähnliche Fragen auf, die zu diskutieren seien, so die Projektbetreiberinnen zur Biografiearbeit in LIMA-Trainingsgruppen. Beispielsweise: Was hat das Thema mit meinem Leben zu tun? Was hat sich geändert - in meinem Leben und in der Gesellschaft? Es gäbe aber auch Phasen, in denen sich eine Gruppe speziell mit der Vergangenheit auseinandersetzt. Beispielsweise die Zeit nach dem 2. Weltkrieg, welche Stimmung damals überwog, war Diskussionsthema einer Trainingsgruppe.

Hintergründe zu LIMA
Projektträger von LIMA ist das Katholische Bildungswerk Wien. Es wurde im Jahr 2000 ins Leben gerufen. Die Wurzeln von LIMA liegen im SimA-Programm (Selbstständig im Alter), das Gedächtnis und Psychomotorik in Kombination trainiert, um Selbstständigkeit und Lebensqualität im Alter aufrecht zu erhalten.

Erwachsenenbildung als Faktor aktiven Alterns
Die Ausgabe 14, 2011 des "Magazin erwachsenenbildung.at" zeigt weitere Beispiele sowie die Grundlagen gelingender Bildungsangebote für ältere Menschen. Sie widmet sich den Möglichkeiten der Erwachsenenbildung, zu aktivem Altern beizutragen und beinhaltet wissenschaftliche und theoretische Überlegungen sowie Praxiserfahrungen zur Bildungsarbeit mit der Zielgruppe Älterer.
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