EU: Fortschritte und Ergebnisse im Aktionsplan Erwachsenenbildung

28.03.2011, Text: Bianca Friesenbichler, Redaktion/CONEDU
Drei Tage lang diskutierten ExpertInnen Ergebnisse des Aktionsplans Erwachsenenbildung der Europäischen Union und identifizierten künftige Bedarfe und Möglichkeiten.
Unter dem Titel "It's always a good time to learn" fand von 7. bis 9. März 2011 in Budapest die Abschlusskonferenz zum Aktionsplan Erwachsenenbildung statt. 250 TeilnehmerInnen aus 35 Ländern diskutierten Fortschritte und Ergebnisse des Aktionsplans.

Erwachsenenlernen als zentrale Aufgabe für das 21. Jahrhundert
Ziel der Konferenz war es, die Fortschritte und Ergebnisse hinsichtlich der letzten drei Jahre europäischer Zusammenarbeit im Feld der Erwachsenenbildung zu diskutieren, die seit der Annahme des "Aktionsplans Erwachsenenbildung. Zum Lernen ist es nie zu spät" gemacht wurden. Durch diesen Blick auf die letzten drei Jahre sollten Schlüsse für eine bessere Formulierung künftiger bildungspolitischer Strategien gezogen werden.

In ihrem Konferenzbericht stellt die Kommission fest, dass es trotz der Fortschritte, Reformen und Innovationen, die die Maßnahmen des Aktionsplans in vielen Ländern und Regionen gebracht haben,  heute 50 Millionen mehr Nicht-Lernende als noch vor 10 Jahren gebe. Ein Drittel der ArbeitnehmerInnen verfüge unzureichend über Grund- und Basiskompetenzen (Lesen, Rechnen, IKT), viele davon müssten diese verbessern, um in Beschäftigung bleiben zu können. Maria João Rodrigues, Beraterin der Europäischen Kommission, kam in ihrem Keynote-Referat zu dem Schluss, dass Erwachsenenbildung und Erwachsenenlernen die zentrale Aufgabe des 21. Jahrhunderts seien. Es bestehe also nach wie vor Handlungsbedarf.

Aktionsplan Erwachsenenbildung
Die Europäische Kommission veröffentlichte im September 2007 den "Aktionsplan Erwachsenenbildung. Zum Lernen ist es nie zu spät". Der Aktionsplan konzentriert sich auf jene, die aufgrund eines geringen Bildungsniveaus, unzureichender Qualifikation bzw. eines Mangels an Kompetenzen für eine erfolgreiche Integration in die Gesellschaft benachteiligt sind. Ziel des Aktionsplanes ist es, den Sektor Erwachsenenbildung zu stärken, damit sein Potenzial umfasssend genutzt werden kann. Der Aktionsplan definiert fünf konkrete Bereiche, in denen die Europäische Kommission und die Mitgliedstaaten Maßnahmen umsetzen sollten, um die Beteiligung an der Erwachsenenbildung zu steigern, die Qualität des Lernangebots zu verbessern und effiziente Systeme zu entwickeln, die alle Erwachsenen erreichen und alle relevanten Interessengruppen einbeziehen:
  • Analyse der Auswirkungen von Reformen in allen Bereichen der allgemeinen und beruflichen Bildung auf die Erwachsenenbildung
  • Verbesserung der Qualität des Angebots im Sektor der Erwachsenenbildung
  • Verbesserung der Möglichkeiten für Erwachene, das nächsthöhere Qualifikationsniveau zu erreichen
  • Beschleunigung der Bewertung und Anerkennung nicht-formalen und informellen Lernens benachteiligter Gruppen
  • Verbesserung der Überwachung des Sektors Erwachsenenbildung
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