Der Interkulturelle Gemeinschaftsgarten als Lernort

25.08.2010, Text: Michaela Habetseder, Salzburger Bildungswerk, Redaktion: Christine Pleschberger, Ring Österreichischer Bildungswerke
2009 wurde in Innsbruck der erste „Interkulturelle Gemeinschaftsgarten“ als städtisches Integrationsprojekt eröffnet.
Im Vorjahr öffnete in Innsbruck der erste „Interkulturelle Gemeinschaftsgarten“ seine Tore. Interkulturelle Gärten sind städtische Integrationsprojekte mit sozialer, ökologischer und gesellschaftspolitischer Bedeutung. Sie bieten Menschen unterschiedlicher Herkunft – Zugewanderten und Nicht-Zugewanderten – die Möglichkeit, auf einem gemeinschaftlich genutzten Grundstück Gemüse, Kräuter und andere Pflanzen zur Eigenversorgung anzubauen und dadurch in Kontakt miteinander zu treten.

23 Nationalitäten vertreten
Bei der Auswahl der AkteurInnen wurde auf ein ausgewogenes Verhältnis bezüglich Herkunftsland bzw. ethnischer Zugehörigkeit sowie auf eine möglichst große Vielfalt in Bezug auf Alter, Lebensform und Religionszugehörigkeit geachtet. Mittlerweile sind 65 Personen mit ihren Familien aus 23 Nationen im Garten aktiv. Zudem bietet der Interkulturelle Garten Raum für Kinder und Erwachsene zur gemeinschaftlichen Nutzung.

"Lernort Garten" auch für Sprachenlernen
Durch die Gartenarbeit entstehen Kontakte zwischen Menschen unterschiedlichster Herkunft und Generation. Verschiedene Bildungsangebote wie Sprachkurse, Alphabetisierungskurse, aber auch Kurse zur Kompostierung, zum Nützlingseinsatz etc. finden im Garten statt. Dass der „Lernort Garten“ eine sinnvolle Wahl ist, zeigt die hohe Beteiligung besonders beim Alphabetisierungskurs. Bei Gartenführungen erzählen GärtnerInnen aus aller Welt ihre persönlichen Gartengeschichten, stellen Pflanzen vor und geben Einblicke in Ernährung und Traditionen in ihren Herkunftsländern.

Tiroler Bildungsforum übernimmt Trägerschaft
Die Trägerschaft für dieses Projekt hat das Tiroler Bildungsforum übernommen. Durch die Unterstützung des B.M.I., des Europäischen Integrationsfonds und des Landes Tirol wurde es möglich, eine Projektleiterin zu beschäftigen. Das Tiroler Bildungsforum unterstützt das Projekt durch das Fachwissen der ehrenamtlichen MitarbeiterInnen im Forum Blühendes Tirol. Das Stift Wilten stellte ein Grundstück zur Verfügung, StudentInnen der FH für Soziale Arbeit haben sich um die AkteurInnen bemüht, und viele weitere Engagierte ermöglichten einen gelungenen Start.
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