Österreichspezifische Deutschprüfungen auch im Ausland

23.08.2010, Text: Bianca Friesenbichler u. Wilfried Hackl, Redaktion/CONEDU
Österreichische Sprachkurs- und Prüfungsanbieter bieten auch im Ausland Deutschkurse an, zum Beispiel für an Zuwanderung interessierte Menschen.
Wer als potentielle/r Zuwanderer/in im Ausland einen Deutschkurs und eine international anerkannte Deutschprüfung machen möchte, hat verschiedene Möglichkeiten zur Wahl. Sprachkurs- und Prüfungsanbieter aus Österreich oder mit Bezug zu Österreich bieten im Ausland nicht nur Sprachvermittlung sondern leisten auch Kulturarbeit.

Sprachdiplome helfen bei Überwindung von Zugangshürden
Auch außerhalb Österreichs kann man bei anerkannten Prüfungszentrem das Österreichische Sprachdiplom Deutsch (ÖSD) für Deutsch als Fremd- und Zweitsprache erwerben. Weltweit stehen nach Angaben des ÖSD rund 300 Prüfungszentren zur Verfügung. Hier werden nicht nur die Prüfungen abgenommen, sondern auch Deutschkurse angeboten. "Die einen benötigen die Prüfungen für den Zugang zu deutschsprachigen Universitäten, die anderen um bessere Chancen am Arbeitsmarkt zu haben. Viele brauchen die Diplome auch als Nachweis ihrer Sprachkenntnisse zur Erfüllung der Integrationsvereinbarung oder zum Erhalt der österreichischen Staatsbürgerschaft", sagt Manuela Glaboniat, wissenschaftliche Leiterin des ÖSD und Expertin für Deutsch als Fremd- und Zweitsprache an der Alpen-Adria-Universität in Klagenfurt.

Europäischer Sprachenreferenzrahmen vereinheitlicht Standards
Der europäische Sprachenreferenzrahmen stellt eine einheitliche Basis für alle Prüfungs- und Kursanbieter dar. Er unterteilt Sprachkenntnisse in verschiedene Niveaus - von A1 bis C2. Damit spiele es keine Rolle, bei welchem Anbieter man eine Prüfung auf einem bestimmten Niveau ablegt, das überprüfte Sprachniveau ist immer das gleiche. Ein Unterschied bestehe lediglich in der Ausrichtung des Anbieters, beispielsweise ob ein Anbeiter eher auf Deutschland oder eher auf Österreich ausgerichtet sei, so Glaboniat weiter. Bei einer österreichischen Ausrichtung werde beim Sprachtraining das Leben in Österreich mit berücksichtigt.

Durch den Sprachenreferenzrahmen ist die Anerkennung auch in anderen deutschsprachigen Ländern gewährleistet. So werden die österreichischen Sprachdiplome auf den verschiedenen Niveaus auch in Deutschland und der Schweiz anerkannt, sowohl im Bereich des Universitätszugangs als auch in Bezug auf Integration oder Nachzug von Ehegatten/innen.

Erhöhte sprachliche Anforderungen bei Zuwanderung
Glaboniat sieht die von Innenministerin Fekter erhobene Forderung, Sprachkenntnisse auf dem Niveau A1 als Eintrittskarte nach Österreich zu verlangen, grundsätzlich sehr kritisch. Wenn die Zuwanderung nach Österreich schon mit immer strengeren Anforderungen hinsichtlich der Deutschkenntnisse verbunden werde, dann sollten laut Glaboniat zumindest auch österreichische Kurs- und Prüfungsanbieter involviert sein.

Quelle: APA-OTS-Presseaussendung
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