Fachzeitschrift "Tools" wurde eingestellt
Katholische Erwachsenenbildung im Spiegel
Die Zeitschrift "Tools - Österreichische Fachzeitschrift für Erwachsenenbildung" erschien von 1996 bis 2010 und verfolgte Wege und Perspektiven der katholischen Erwachsenenbildung in Österreich. Neben Stellungnahmen zu aktuellen bildungspolitischen, methodischen und theoretischen Fragen wurde ein besonderes Augenmerk auf aktuelle Fragen des Christentums, der Religion und des Glaubens, aber auch der interkulturellen und interreligiösen Bildung gelegt. Seit mehreren Jahren war auch die Abbildung und Thematisierung von Kunst zum konzeptionellen Bestandteil der Hefte geworden.
Einstellung vorerst ersatzlos
Mit der Ausgabe 2/2010 musste das Erscheinen nun aus finanziellen Gründen eingestellt werden. Die Fachwelt verliert durch die Einstellung der Tools ein Medium, das seinem Namen unter anderem durch die Bereitstellung von herausnehmbaren Werkzeugen und Methodenbeschreibungen im Innenteil - häufig vom deutschen Erziehungswissenschafter Jörg Knoll verfasst - gerecht wurde. Sie verliert aber auch ein Medium, das in einem erlesenen Fachkreis durchaus anerkannt und geschätzt war, so Vorsitzender Petrasch in seinen Abschiedszeilen. Einen Ersatz für die Tools wird es nicht geben. Allerdings beraten die Verantwortlichen des Forums bereits über ein elektronisches Nachfolgemedium, dessen genaue Form und Erscheinungsweise derzeit allerdings noch offen sind. Im Gespräch sind beispielsweise ein Newsletter oder ein erweitertes Angebot an Inhalten auf der Website des Forums.
"Widerstand, nicht Sand in den Augen…"
Im Europäischen Jahr zur Bekämpfung von Armut und sozialer Ausgrenzung widmet sich die soeben erschienene, letzte Ausgabe der Tools dem Verhältnis von Armut und Bildung. Armutsexperte Martin Schenk beispielsweise zeigt auf, dass Armutsgefährdung in der Kindheit beginnt und im späteren Leben nur mühevoll durchbrochen werden kann. Stefan Vater, Mitarbeiter der Pädagogischen Arbeits- und Forschungsstelle des Verbands Österreichischer Volkshochschulen, durchleuchtet ökonomische Heilsversprechen von Bildung und stellt fest, dass Armut auch vor in der Weiterbildung Tätigen nicht Halt macht. Werner Ribolits, Bildungswissenschafter und Privatdozent, verweist auf das widerständige Potential von Bildung als Gegenentwurf zu einem lebenslangen Lernen, das nur auf die Anpassung der Menschen an die Konkurrenzgesellschaft ausgerichtet sei.
Tipp:
Am 19. Oktober veranstaltet das Forum Katholischer Erwachsenenbildung gemeinsam mit dem Verband Österreichischer Volkshochschulen im Haus der Begegnung/Wien eine Tagung zu "Armut und Bildung"