Bildungsbeauftragte in Niederösterreichs Gemeinden

06.04.2010, Text: Bianca Friesenbichler, Redaktion/CONEDU
Das Land Niederösterreich ruft seine Gemeinden auf, Bildungsbeauftragte als erste Ansprechpersonen für Erwachsenenbildung zu bestellen. Für diese steht ein Lehrgang bereit.
Niederösterreichische Gemeinden wurden von Bildungslandesrat Johann Heuras aufgerufen, Bildungsbeauftragte als erste Ansprechpersonen für Erwachsenenbildung zu bestellen. Das erforderliche Rüstzeug erhalten Bildungsverantwortliche sowie "Ehrenamtliche der Erwachsenenbildung" im Lehrgang "Kommunales Bildungsmanagement".

Lernen als Generalstrategie im ländlichen Raum - Die lernende Gemeinde
Niederösterreichs Lernende Regionen haben ein Konzept erarbeitet mit dem Ziel, Lernen zu einer Generalstrategie im ländlichen Raum zu machen. Laut diesem Konzept braucht es definierte Ansprechpersonen auf kommunaler Ebene - in den Gemeinden -, die für Bildungsfragen verantwortlich sind. Das Konzept wurde 2009 vom Regionalverband Niederösterreich Mitte idealtypisch ausgeformt und soll 2010 in ganz Niederösterreich zur Anwendung kommen. Ziel ist laut Reinhard Weitzer, Geschäftsführer des Regionalverbands Niederösterreich Mitte, das Thema Bildung und Weiterbildung auf der kommunalen Ebene greifbarer zu machen, niederschwellige Bildungsangebote vor Ort anzubieten und so direkt auf Gemeindeebene das Lebenslange Lernen zu fördern.

Aufgaben von Bildungsverantwortlichen
Bildungsbeauftragte niederösterreichischer Gemeinden sollen in den Städten und Gemeinden bzw. Regionen neue Impulse liefern und das Thema Bildung auf Gemeindeebene stärker verankern und koordinieren. Es können dies Personen aus den Gemeinderäten oder auch von außerhalb sein. "Jedenfalls sollen das Menschen sein, denen das Thema Bildung sehr am Herzen liegt", so Weitzer gegenüber der Redaktion. Die Bildungsbeauftragten kooperieren mit Kindergärten, Schulen und Erwachsenenbildungseinrichtungen. Sie sollen das bestehende kommunale Bildungsangebot koordinieren und gemeinsam mit den Anbietern planen, die Bildungsanbieter vor Ort untertützen und wo nötig ein Bildungsprogramm für die Gemeinde erstellen. Ihre Funktion soll nach Weitzer die einer "Drehscheibe für Bildung vor Ort" sein.

"Ehrenamtliche der Erwachsenenbildung"
In Niederösterreich gibt es auf kommunaler Ebene Erwachsenenbildungseinrichtungen, die Bildungsveranstaltungen wie beispielsweise Vorträge vor Ort anbieten und auf ehrenamtlicher Basis arbeiten. "Diese Einrichtungen haben in den ländlichen Gemeinden in etwa die Funktion von Volkshochschulen in den Städten inne" zieht Weitzer einen Vergleich. Die "Ehrenamtlichen der Erwachsenenbildung" bringen durch ihr Engagement Weiterbildung in die Gemeinden und ermöglichen Angebote vor Ort.

Lehrgang "Kommunales Bildungsmanagement"
Der Lehrgang "Kommunales Bildungsmanagement" soll die Bildungsverantwortlichen für ihre Aufgaben qualifizieren und steht auch den Ehrenamtlichen der Erwachsenenbildung als Weiterbildungs- und Unterstützungsangebot zur Verfügung. Inhalte des Lehrgangs sind:
  • Standortbestimmung: Ich - meine Gemeinde und die niederösterreichische Erwachsenenbildungs-Landschaft
  • Lernende Gemeinde: Ideenfindung - Planung - Umsetzung/Durchführung einer Bildungsveranstaltung
  • Netzwerke: Zusammenarbeit in Gemeinde und Region
  • Projektarbeit: Konzept für die Bildungsarbeit in der Gemeinde


Der Lehrgang wird von der Kommunal Akademie Niederösterreich, der Ausbildungsstelle für Gemeindebedienstete organisiert und vom Bildungs- und Heimatwerk Niederösterreich inhaltlich gestaltet. Anmeldungen sind noch bis 9. April 2010 möglich.

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