bfi-Werkmeisterschule im Burgenland eröffnet

15.02.2010, Text: Michaela Schneider, BFI Österreich
Das Berufsförderungsinstitut (bfi) Burgenland punktet mit der ersten öffentlich-rechtlichen Werkmeisterschule. Berufsbegleitend kann dort eine zweijährige Kombiausbildung in den Bereichen Metall und Elektro - kurz Mechatronik - absolviert werden.
In vier Semestern zum Mechatroniker/zur Mechatronikerin
Das Metallausbildungszentrum (MAZ) des bfi Burgenland in Großpetersdorf führt neuerdings eine mit dem Öffentlichkeitsrecht ausgestattete Werkmeisterschule. In über 1.000 Ausbildungsstunden eignen sich die angehenden Mechatroniker Wissen über
  • Elektrotechnik,
  • Sensorik,
  • Informatik,
  • Labor-, Mess-, Steuer- und Regelungstechnik,
  • mechatronische Systeme,
  • Energie- und Umwelttechnik,
  • Betriebswirtschaft,
  • Betriebstechnik,
  • Arbeitsplanung,
  • Steuerrecht und
  • Projektmanagement

 

an. Bemerkenswert ist daran, dass sie das neben ihrem Beruf machen und zwei Jahre lang freitags und samstags die Werkmeisterschule besuchen.

 

Wissenswertes über Werkmeisterschulen
Bei Werkmeisterschulen handelt es sich um Sonderformen der gewerblichen, technischen und kunstgewerblichen Fachschulen. Sie bieten Personen mit abgeschlossener Berufsausbildung eine Chance, ihre theoretische Fachbildung zu erweitern. Der Abschluss einer Werkmeisterschule berechtigt u. a. zur Ausbildung von Lehrlingen und eröffnet die Möglichkeit der Selbständigkeit in einem einschlägigen Handwerk. Die Lehrgänge dauern vier Semester. Werkmeisterschulen gibt es neben Mechatronik auch in zahlreichen anderen Fachrichtungen.

 

Werkmeisterschulen an den bfis
Das bfi führt seit Jahrzehnten sehr erfolgreich gesetzlich anerkannte Werkmeisterausbildungen durch. In letzter Zeit übernahm das bfi mehrere Schulen von den Arbeiterkammern. Mit der Gründung der Werkmeisterschule im Burgenland betreibt das bfi nun flächendeckend Schulen in ganz Österreich: Insgesamt 20 Werkmeisterschulen machen das bfi zum größten privaten Anbieter des Landes.

 

Auf die Bedarfe von Arbeitsmarkt und Wirtschaft eingehen
Die Werkmeisterschule des bfi Burgenland entstand in Kooperation mit der Industriellenvereinigung Burgenland und profitiert von der Fachkompetenz der Höheren technischen Lehranstalt (HTL) Pinkafeld. Überhaupt ist es dem bfi ein Anliegen, mit seinen Bildungsangeboten rasch und flexibel auf die Bedürfnisse von ArbeitnehmerInnen in einem sich wandelnden Arbeitsmarkt sowie auf geänderte Anforderungen der Wirtschaft zu reagieren. Peter Maier, Geschäftsführer des bfi Burgenland, fasst das so zusammen: „Wir versuchen, immer mit offenen Ohren und Augen durch die Arbeitswelt zu gehen, um zu erkennen, was die Wirtschaft und die arbeitenden Menschen in der Wirtschaft brauchen. So entstehen unsere Konzepte – wie die Werkmeisterschule.“

 

Vorzeigemodell Werkmeisterschule
Die Nachfrage nach Ausbildungsplätzen gibt Maier recht: Die ersten zwölf Arbeitnehmer haben ihre Ausbildung bereits begonnen. Neben Beschäftigten der Hella Fahrzeugteile Austria GmbH und der Blue Chip Energy Güssing kommen die Teilnehmer aus Betrieben in der Umgebung von Großpetersdorf. MAZ-Leiter Hans Weber ist überzeugt vom Erfolg der Werkmeisterschule: „Wir haben hier die optimale Ausstattung und hervorragende Fachleute.“ Davon konnten sich neben der Geschäftsführerin der burgenländischen Industriellenvereinigung auch VertreterInnen jener Firmen ein Bild machen, deren Mitarbeiter sich in der Werkmeisterschule weiterbilden. Und vielleicht gelingt es, im zweiten Kursdurchgang den Frauenanteil in dieser vorerst noch männerdominierten Branche zu erhöhen.

 

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