Das Bad in der Kunst, oder doch Kunst im Bad

07.10.2009, Text: Gaby Filzmoser, ARGE Bildungshäuser Österreich
Wie aus einer Krisensituation kreatives Potential geschlagen werden kann, zeigt das Bildungszentrum Raiffeisenhof. Es funktionierte sein veraltetes Hallenbad kurzerhand in einen Ausstellungs- und Veranstaltungsraum um.
Vor drei Jahren stand die Leitung des Raiffeisenhofes in Graz vor der Entscheidung das alte, defizitäre Hallenbad zu renovieren oder aufzulassen. Der ausschlaggebende Impuls wurde durch den Mangel an Ausstellungsfläche im Haus gesetzt. „Wir haben aus der Not eine Tugend gemacht. Einem anfragenden Künstler habe ich - nicht ganz ernst gemeint - das Hallenbad als Ausstellungsraum angeboten.“ erinnert sich der Bildungs- und Kulturreferent des Raiffeisenhofes, Johann Baumgartner.

Kunst im Pool
Inzwischen ist das Kunstbad ein fixer Bestandteil des Grazer Kulturraums, in dem regelmäßig Ausstellungen, Konzerte und Buchpräsentationen stattfinden und von KünstlerInnen sowie BesucherInnen gleichermaßen geschätzt wird. „Kunst am Pool gibt es öfters, aber Kunst im Pool ist in Österreich einzigartig.“ so Baumgartner Das ausgelassene Becken dient als Bühne und Ausstellungsfläche. Eine Freitreppe erleichtert den Zugang in den Pool. Die verschiedenen Ebenen im Raum ermöglichen vielfältige Perspektiven auf die Kunstwerke, die in einem normalen Ausstellungsraum nicht möglich sind.

 

Kreativität fördern
Für den Raiffeisenhof ist Kunst und Kultur ein wichtiger Teil des Lernens. Das Kunstbad ist nicht nur ein Ort um Kunst zu präsentieren, sondern es regt auch zu neuen, innovativen Ideen an. „Bei einer Ausstellungseröffnung haben wir das Becken in Knöchelhöhe geflutet und das Buffet hineingestellt.“ erzählt Baumgartner. Die Gäste mussten kreative Wege finden und Ideen entwickeln, wie sie zu ihrem Essen kommen.

 

Street Art meets Pool
Derzeit gastiert die Ausstellung „Street Art meets Pool“ des Landesverbandes Steiermark der Berufsvereinigung der Bildenden KünstlerInnen Österreichs im Kunstbad. Die Werke sind noch bis 5. November 2009 zu besichtigen. Der Eintritt ist kostenlos.

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