WIFO-Bericht: AkademikerInnenqoute steigt bis 2040 auf bis zu 44%
Bildungsspezifische Unterschiede beeinflussen Bevölkerungsentwicklung
Andrea Kunnert erstellt in ihrem Beitrag „Bildungsstruktur der österreichischen Bevölkerung und Haushalte bis 2040" vier Haushaltsszenarien. Sie legt dabei die Annahme zugrunde, dass bildungsspezifische Unterschiede hinsichtlich Fertilität, Moralität und Migration beeinflussen, wie sich die Bevölkerung entwickelt. Der Bericht zieht erstmals bildungsspezifische Unterschiede heran, um die zukünftige Entwicklung der österreichischen Haushalte berechnen zu können.
Vier verschiedene Haushaltsszenarien werden abgeleitet
Dazu werden ausgehend von einem Basisszenario und einem Bildungsszenario vier verschiedene Haushaltsszenarien abgeleitet. Die Szenarien unterscheiden sich hinsichtlich des Bildungstrends. Beim Basisszenario bleiben altersspezifische Übergangsraten zwischen den Bildungsniveaus konstant. Für das Bildungsszenario wird davon ausgegangen, dass bis 2040 die EU 2020 Ziele erreicht wurden und somit auch eine AkademikerInnenquote von 38% bei den 30- bis 34-Jährigen.
Unterschiede im Ausbildungsniveau je Szenario
Basisszenario und Bildungsszenario unterscheiden sich deutlich bezüglich des erreichten Bildungsstands der Bevölkerung 2040. Während beim Bildungsszenario 2040 nur mehr 7% der Bevölkerung als höchsten Abschluss einen Pflichtschulabschluss haben, sind es beim Basisszenario 18 bis 19%. Außerdem steigt beim Bildungsszenario die AkademikerInnenquote bis 2040 auf 44% an. Beim Basisszenario liegt die AkademikerInnenquote bei 23 bis 24%. Konstant bleibt bei beiden Szenarien die Anzahl der Personen mit Mittelschulabschluss und Lehrabschluss.
Wohnsituation unterscheidet sich je nach Bildungsstand
Bei allen vier Szenarien wird der höchste Bevölkerungsstand 2025 erreicht. Im weiteren Verlauf nimmer die Bevölkerung wieder ab. Diese Abnahme ist beim Bildungsszenario stärker, weil angenommen wird, dass ein höheres Bildungsniveau mit einer geringeren Fertilität zusammenhängt. Haushalte mit höher gebildeten Personen haben der Prognose zufolge mehr Wohnraum pro Person zur Verfügung. Personen mit höherer Ausbildung sind häufiger EigentümerInnen. Schlechter gebildete Personen sind öfter MieterInnen. Die Zahl der Haushalte nimmt in allen Szenarien zu, während die durchschnittliche Größe der Haushalte abnimmt.
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