Nicht nur für Studierende: 30 Jahre Erasmus

21.07.2017, Text: Karin Kulmer (seit 05/2023: Karin Lamprecht), Redaktion/CONEDU
Zum 30. Jubiläum finden zahlreiche Mitmach-Aktionen statt. Im Herbst wird zudem der dritte Erasmus+ Award verliehen.
Erasmus+ eröffnet auch für die Erwachsenenbildung viele Möglichkeiten
Bild: Europäische Kommission / Erasmus+
Der Begriff „Erasmus" ist vielen vor allem aus dem Hochschulkontext bekannt. Neben studentischen Auslandsaufenthalten fördert das Programm – mittlerweile unter dem Namen Erasmus+ – auch Lernende, Personal und Einrichtungen der Erwachsenenbildung. „Das Erasmus+ Programm eröffnet Erwachsenenbildungsinstitutionen viele Möglichkeiten", so Carin Dániel Ramírez-Schiller von der Nationalagentur Erasmus+ Bildung. Von Personalentwicklung durch geförderte Weiterbildungen im Ausland bis zur Entwicklung innovativer Bildungsangebote in Kooperation mit anderen europäischen Einrichtungen reiche das Angebot. „Beides ist für die Förderung der Qualität in der Erwachsenenbildung essentiell."

 

Zum runden Geburtstag finden das ganze Jahr über zahlreiche Aktionen statt. Ab 25. Juli kann man beispielsweise das eigene Erasmus+ Tagebuch online einreichen und Reisegutscheine gewinnen.

 

Erasmus+ Erwachsenenbildung in Zahlen

Der OeAD hat anlässlich des 30-jährigen Jubiläums ein Dokument zu „Zahlen, Daten, Fakten" betreffend Erasmus+ herausgegeben. Daraus lässt sich ablesen, dass in den Jahren 2014-2020 etwa 5% des österreichischen Gesamtbudgets für Erwachsenenbildung veranschlagt ist. Konkret betrug die Fördersumme für Erwachsenenbildung im Jahr 2016 etwa 1,45 Millionen Euro. In diesem Bereich absolvierten im Jahr 2016 insgesamt 99 Personen einen geförderten Auslandsaufenthalt. Die beliebtesten Zielländer waren Deutschland (34 Aufenthalte), das Vereinigte Königreich (15) und Italien (8). Von 501 Projekten, die 2016 insgesamt durchgeführt wurden, entfielen 31 auf die Erwachsenenbildung.

 

Erasmus+ Award: Bis 15. September einreichen

Bereits zum dritten Mal wird heuer der Erasmus+ Award in den vier Kategorien Berufsbildung, Erwachsenenbildung, Hochschulbildung und Schulbildung verliehen. Projekte, die innerhalb des letzten Jahres durchgeführt wurden und noch nicht für den Award nominiert waren, nehmen automatisch am Wettbewerb teil. Zudem werden Erasmus+ BotschafterInnen ausgezeichnet. Eine Bewerbung ist bis zum 15. September 2017 per E-Mail an award2017@oead.at möglich.

 

Den Erasmus+ Award 2016 in der Kategorie Erwachsenenbildung erhielt das Projekt „Von Europa lernen". Es wurde vom Bildungshaus Schloss Retzhof in Kooperation mit Partnereinrichtungen aus Portugal, Island und Finnland durchgeführt. MitarbeiterInnen der Partnereinrichtungen hatten dabei die Gelegenheit, im Rahmen von Auslandsaufenthalten und Job Shadowing von ihren internationalen KollegInnen zu lernen – besonders in den Bereichen Diversität, Barrierefreiheit, Community Education und Community Development. Weitere Projektbeispiele sind in der Broschüre anlässlich des Erasmus+ Awards 2016 (ab S. 42) beschrieben sowie in der Projektdatenbank von Erasmus+ dokumentiert.

 

Fördermöglichkeiten in der Erwachsenenbildung

Im Rahmen der Förderung für Einzelpersonen fördert Erasmus+ Auslandsaufenthalte von ErwachsenenbildnerInnen. Dazu zählen Weiterbildungsaufenthalte wie z.B. Fortbildungen, Workshops, Job Shadowing oder Hospitationen. Diese werden unter der Aktionslinie (Key Action, „KA") 1 – Lernmobilität für Einzelpersonen – zusammengefasst.

 

Strategische Partnerschaften sind Kooperationen zwischen Bildungseinrichtungen aus mindestens zwei verschiedenen Programmländern. Antragsberechtigt sind alle öffentlichen und privaten Einrichtungen, die aktiv in der allgemeinen Erwachsenenbildung tätig sind. Diese können sich um eine Förderung in der Aktionslinie (KA) 2 – Strategische Partnerschaften – bewerben.

 

Die Förderperioden beginnen jährlich im Februar. Informationen zur Antragstellung sind in der Rubrik Service auf erwachsenenbildung.at sowie auf der Website des OeAD zusammengefasst.

Weitere Informationen:

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