Digital Roadmap: Neue Strategie der Bundesregierung
Sie gibt einen Überblick über bestehende und geplante Maßnahmen und Aktivitäten in zwölf Handlungsfeldern. Ein zentrales Handlungsfeld ist der Bildungsbereich. Für die Erwachsenenbildung sieht die Digital Roadmap Maßnahmen zur Förderung der digitalen Kompetenzen von ErwachsenenbildnerInnen sowie Pläne zur Stärkung der Medienkompetenz Erwachsener vor. Auch die Förderung der Rahmenbedingungen für den Einsatz digitaler Ressourcen wird angestrebt.
Digitale Kompetenzen von ErwachsenenbildnerInnen fördern
Neben den Chancen von digitalen Technologien für Schulen, sieht das Strategiepapier auch viel Potential für den Bildungserwerb in der Erwachsenenbildung. Eine Maßnahme beinhaltet die Konzeption von Weiterbildungsangeboten zur digitalen Kompetenz von ErwachsenenbildnerInnen, wie zum Beispiel einen Erwachsenenbildungs-MOOC, also einen breit angelegten, offenen Onlinekurs. Der Anfang März beginnende "EBmooc" entspricht genau dieser Zielsetzung.
Ein weiteres Ziel besteht in der digitalen Veröffentlichung von Lehrinhalten als Standard. Geplant ist eine Absicherung der Veröffentlichungen durch Lizenzen, um die Weitergabe und Neueinbettung in andere Lernprogramme zu ermöglichen.
Rahmenbedingungen für den Einsatz digitaler Ressourcen verbessern
Das Strategiepapier fordert in diesem Zusammenhang einen verbesserten Zugang zu digitalen Medien, insbesondere für Bildungseinrichtungen und Lernende. Digitale Bildungsmedien sowie offene und freie Bildungsinhalte (Open Educational Resources - OER) sollen besser zugänglich und Angebote für selbst organisierte Weiterbildung ausgebaut werden.
Damit digitale Bildungsinhalte ihre qualitative Wirkung entfalten können, tritt die Bundesregierung für bestmögliche infrastrukturelle Rahmenbedingungen ein. Dabei wird ein verstärkter Einsatz von Open-Source-Software sowie eine stärkere Förderung des Einsatzes innovativer Bildungstechnologien (z.B. Flipped Classroom) fokussiert.
Zur Förderung innovativer Projekte im Bereich digitaler Bildung startet 2017 die Tätigkeit der "Innovationsstiftung für Bildung". Der Forschungsausschuss des österreichischen Parlaments hat bereits das Bundesgesetz als Grundlage für die gemeinnützige Stiftung beschlossen.
Medienkompetenz Erwachsener stärken
Die Digital Roadmap sieht weiters den kompetenten Umgang mit digitalen Technologien als Schlüsselqualifikation für die Teilhabe an der Gesellschaft und für bessere Chancen am Arbeitsmarkt an. Neben der konkreten Handhabung digitaler Medien und Technologien sieht die Strategie auch eine Stärkung der Medienbildung vor. Dadurch soll ein reflektierter und verantwortungsvoller Umgang mit digitalen Medien und Tools gefördert werden. Praktische Angebote für Erwachsene zur Stärkung ihrer Medienkompetenz sollen dies unterstützen.
Repräsentanz von Frauen in MINT-Fachbereichen steigern
Um global wettbewerbsfähig zu sein, sind der Strategie zufolge ExpertInnen in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik (MINT) gefragt. Als problematisch wird in der Strategie der Gender-Gap in diesen Fachbereichen beschrieben. Ziel ist, durch entsprechende Maßnahmen die Repräsentanz von Frauen in diesen Gebieten steigern.
Zur Digital Roadmap
In der Digital Roadmap sind die Aktivitäten aller Ressorts der Bundesregierung zusammengefasst. Sie versteht sich als dynamisches Strategiepapier, das laufend weiter adaptiert und entwickelt wird.
Die Digital Roadmap ist Ergebnis der Zusammenarbeit zwischen den Ministerien, den Bundesländern, dem Städte- und Gemeindebund, den Sozialpartnern und anderen Organisationen. Der Konsultationsprozess wurde online initiiert, auch BürgerInnen haben sich daran nach Angaben der HerausgeberInnen beteiligt.
Serie: Digitale Erwachsenenbildung
In einer Serie von praxisnahen Beiträgen berichtet erwachsenenbildung.at über digitale Möglichkeiten für das Lernen und Lehren von und mit Erwachsenen. Damit sind bislang nicht ausgenützte Chancen verbunden, was Öffnung, Kommunikation und Austausch, aber auch Arbeitserleichterung und Effizienz betrifft. Die Serie soll dazu ermutigen, die technischen Möglichkeiten zu erproben und sich diese letztlich (individuell und als Bildungssektor) zu eigen zu machen. Alle bisher erschienenen Beiträge zur Serie finden Sie hier.
Nachricht vom 23.12.2016
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